Kreissynode des Kirchenkreises tagte in Horn

Christlich, ländlich und seelsorgerlich, so will sich die evangelische Kirche auf dem Hunsrück und an der Mosel präsentieren. So sagt es das neue Leitbild des Kirchenkreises Simmern-Trarbach, das die Kreissynode in Horn beschlossen hat.

„Unsere Kirche ist ein Gehaichnis für viele Menschen und sie kann dies noch mehr sein“, betonte Superintendent Markus Risch auf der Horner Synode. Angesichts vieler Herausforderungen sei es gut, trotz aller Sparbemühungen solche „Gehaichnis-Orte“ anbieten zu können und ansprechbar zu bleiben, machte der Superintendent deutlich. „Gehaichnis“, so beschreibt man im Hunsrück ein tiefes Gefühl von Wohlbefinden, Geborgenheit, Heimat.

„In unserem Kirchenkreis sind schon viele Projekte entstanden, die für eine christliche, ländliche und seelsorgerliche Kirche stehen“, unterstrich Markus Risch. Christlich und bewegt, das sei die Jugendkir(s)che, die in diesem Jahr gestartet ist, das sei die Vielfalt der gottesdienstlichen Landschaft in den Gemeinden. Ländlich und verbunden, das seien „Gehaichnisorte“ wie das Café Pfarrgarten in Rheinböllen, das Café in Laufersweiler oder das Café international in Büchenbeuren, aber auch die Kirchenmusik in ihrer Vielfalt.

„So sind wir ländlich und verbunden unterwegs. Wir gehen auf Gruppen und Institutionen in unserem Umfeld zu und gestalten gemeinsam Lebensräume. Kirche wird hier als zuverlässiger und kompetenter Partner wahrgenommen, der inhaltlich was zu sagen hat, der eine Botschaft hat, welche die Welt sich selbst nicht sagen kann“, machte der Superintendent in Horn deutlich.

Und schließlich seelsorgerlich zugewandt. „Seelsorge ist die Muttersprache der Kirche. Damit müssen wir ernst machen“, gab Markus Risch zu bedenken. Dazu gehöre das Erlebnis der Pop-Up-Hochzeit in Wolf an der Mosel, wo sich 17 Paare segnen ließen. „Menschen ernst nehmen mit ihren Bedürfnissen und als wertvoll ansehen“, so der Superintendent. Und dann dürfe und müsse Kirche auch ihre Stimme erheben, wenn es um grundsätzliche Fragen wie die Lebensrechte von besonderen, gerade auch marginalisierten Menschengruppen gehe. „Dann haben wir uns deutlich zu äußern und Position zu beziehen“, machte Markus Risch deutlich.

Beschlossen wurde auf der Kreissynode der Haushalt für 2026, der mit einem Defizit von fast 600.000 Euro abschließt. Der Garantiebetrag für die Kirchengemeinden sinkt im nächsten Jahr auf eine Million Euro. Auf der Sommersynode in Gemünden wird es um konkrete Sparmaßnahmen für den Kirchenkreis gehen.

Einstimmig bei einer Enthaltung sprach sich die Kreissynode für die Einrichtung eines gemeinsamen pastoralen Amtes für die Kirchengemeinden Rheinböllen, Dichtelbach und Soonblick mit Pfarrerin Serena Hillebrand, Pfarrer Benjamin Engers und der Gemeindepädagogin Nicol Sowa. Ebenso wurde einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung über eine Lektorenzurüstung in den Kirchenkreisen Trier, An der Saar und Simmern-Trarbach einstimmig zugestimmt.