welcome places

Nachgedacht “welcome places”
Vielleicht haben Sie schon bemerkt, dass an der Stephanskirche und am Gemeindebüro des ev. Gemeindeverbundes Simmern ein Schild bzw. Aufkleber mit der blauen Aufschrift “welcomeplaces” befestigt ist und fragen sich, was es damit auf sich hat:
Auf dem Schild befindet sich ein Symbol, das auf den ersten Blick wie eine Blume aussieht.
Wenn man genauer hinschaut, sieht man in der Mitte einen Davidstern – das Symbol des Judentums. Es handelt sich hier um eine bundesweite Aktion des Salon Avitall der jüdischen Gemeinde Berlin, an dem wir uns gerne beteiligen.
Avitall Gerstetter ist jüdische Kantorin und betreibt in Berlin einen Salon, der ein Treffpunkt zwischen modernem Judentum und Gesellschaft ist. Aufgrund der steigenden Anfeindungen Jüdinnen und Juden gegenüber aus allen gesellschaftlichen Richtungen hat sie die Initiative “welcomeplaces” ins Leben gerufen, die gesellschaftliche Institutionen und Privatpersonen darum bittet, mit Schildern und Aufklebern ein sichtbares Zeichen gegen den grassierenden Antisemitismus zu setzen.
Das Schild, in dem sich die Blume fast schützend um den Davidstern legt, soll bedeuten: Hier sind Jüdinnen und Juden und alle nichtjüdischen Menschen in Bedrängnis willkommen und werden nicht ausgegrenzt, sondern würden im Fall des Falles Schutz vor drohender Gewalt finden.
Dass wir uns als evangelische Kirche an dieser Aktion beteiligen, ist ein wichtiges und nötiges Zeichen, dass wir aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben und uns gegen jede Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit stellen. Und da es immer noch Kirchen in Deutschland gibt, an denen leider eine diffamierende sogenannte “Judensau” angebracht ist, ist dies von unserer Seite aus ein wichtiges Gegensignal in die richtige Richtung, ein solches Schild an unserer Kirche zu befestigen.
Wir freuen uns sehr und machen jetzt schon darauf aufmerksam, dass Avitall Gerstetter persönlich am 31.1.2026 zu einem Konzert in die Stephanskirche kommen wird.
Wer mehr über die Aktion “welcomeplaces” erfahren möchte und sich selbst privat oder öffentlich beteiligen will, findet unter https://welcomeplaces.org/ weitere Informationen dazu.

Pfarrerin Christina Risch