Abend für Presbyterien

Superintendent Markus Risch lud am 24. September 2025, 19:00 Uhr, zu einem Abend für Presbyterien ins Paul-Schneider-Haus in Simmern ein. Im Programm ging es im Wesentlichen um Dank an alle ehrenamtlichen Presbyter*innen, Gebet, Vorstellung der Arbeit der AG Simmern-Trarbach 2030 und um einen Ausblick auf anstehende Dienstvereinbarungen.
Markus Risch begrüßte anfangs alle Anwesenden und zeigte sich erfreut, dass von allen Presbyterien Vertreter*innen zugegen waren. Bei von Frau Inge Reuther-Feige lecker zubereitetem Fingerfood und Kaltgetränken bestand die Möglichkeit, im Rahmen eines Warmups miteinander ins Gespräch zu kommen und informelle Informationen zu o.a. Tagesordnung auszutauschen. In der daran anschließenden Andacht bezog sich der Superintendent auf 1. Petrus 5, in welchem die besondere Rolle der Presbyter*innen, übersetzt der „Ältesten“ dargelegt wird, welche letztendlich zur geistlichen Leitung der Gemeinde führt.
Folgende Fragen wurden anhand einer Power-Point-Präsentation beantwortet: „Warum gibt es die AG 2030 und was will die AG 2030?“
Im Zuge des Mitgliederschwunds und dem damit auch verbundenen Einnahmenrückgang können nicht mehr alle Arbeitsbereiche gleichermaßen bedient und besetzt werden. Und hier stellt sich die besondere Aufgabe, wie Kirche unter den erschwerten Bedingungen seelsorgerlich tätig sein kann und wie Kirche Menschen, auch die Kirchenfernen, erreichen kann und wie diesen Menschen Perspektiven des Evangeliums vertraut gemacht werden können. Dazu hat Markus Risch folgende Eckdaten aufgezählt:
Erst einmal sind alle Gemeindepfarrstellen per einmütigem Synodalbeschluss an den Kirchenkreis angebunden. Aktuell sind 17 Pfarrstellen besetzt, bis 2030 wird mit 10 Pfarrstellen gerechnet, im schlimmsten Fall noch mit 7 Stellen. Das hat neben den o.a. Finanzgründen auch damit zu tun, dass der Pfarrberuf vor allem in der Fläche an Attraktivität verloren hat und sich sehr wenig Aspiranten auf eine Pfarrstelle in Ausbildung befinden. Zu den Pfarrstellen gibt es 7 Stellen für Gemeindepädagogen und -pädagoginnen, zukünftig 10, sowie 4 Stellen für hauptamtliche Kirchenmusiker. Diese drei Berufsgruppen sollen in „Multiprofessionellen Teams“ (MPT) auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Aktuell gibt es 7 MPTs. Sie gestalten aktiv das Gemeindeleben.
Darüber hinaus wurden 4 Gemeindemanagerinnen, zusätzlich zu den Gemeindesekretärinnen, mit 2,43 Stellenanteilen eingestellt. Diese sollen einerseits die Presbyterien entlasten und die Verwaltungsarbeit der Pfarrer und Pfarrerinnen reduzieren. Markus Risch betonte, dass gleichzeitig vor allem im Finanzwesen im Kreiskirchenamt 2,37 Stellen eingespart wurden.
Der Fokus im Pfarramt liegt, auch in der den europäischen Richtlinien entsprechen 41-Stunden Woche für Pfarrer*innen, Amtshandlungen wie Taufe, Konfirmationen, Hochzeiten und Beerdigungen und vor allem in der Seelsorge. Für anstehende Sonderaufgaben werden gabenorientiert die speziellen Stärken der Pfarrer*innen genutzt.
Einer der Presbyter fragte, ob in der Ausbildung der Pfarrer*innen der verstärkte Aspekt der Seelsorge zukünftig berücksichtigt wird. Markus Risch, der auch auf Landeskirchenebene angehende Pfarrer*innen prüft, bestätigte diesen Bedarf und eine mögliche Schwerpunktsetzung in der Ausbildung.
Darüber hinaus sollen sich die Presbyterien verstärkt ihrer im Petrusbrief angesprochenen Aufgabe als geistliches Leitungsorgan bewusstwerden. Daraus erwächst ein enormer Fortbildungsbedarf, hat man sich doch erfahrungsgemäß in den Presbyterien vorwiegend mit organisatorischen Aufgaben und verwaltungsmäßigen Strukturdebatten beschäftigt. Aus dem Planum tauchte die Frage auf, wie man diesem Fortbildungsauftrag begegnet und ob es im Sinne von anerkannter gesellschaftlicher Weiterbildung, entsprechend dem Bildungsfreistellungsgesetz, dafür auch Freistellungen gibt, denn, so betonte der Superintendent, sei die Kirche ja mit Abstand die mitgliederstärkste Institution und dadurch natürlich mit einem gesamtgesellschaftlichen Auftrag in Verbindung zu setzen. In Einzelfällen sei das möglich, so Markus Risch.
Um die o.a. Wünsche und Zielsetzungen auch zu verschriftlichen, werden in Kürze mit den Multiprofessionellen-Teams und den Presbyterien Mitarbeitergespräche geführt und mit den Hauptamtlichen in Absprache mit den Presbyterien daraus resultierende Dienstvereinbarungen getroffen.
Der Superintendent betonte abermalig, dass die Leitfrage lautet: „Wie können Beziehungen zu Menschen bei rückläufigem Personalbestand weiter geknüpft werden?“
Markus Risch dankte den Anwesenden für Ihr Engagement, für die Redebeiträge und das zahlreiche Erscheinen und beschloss den Abend mit einem Gebet und dem Segen.

(Text: Stefan Sitzenstuhl, Foto: Alexandra Wust)